Am 20. März 2012 begann der inzwischen 7. Schüleraustausch des Willstätter-Gymnasiums mit dem IES Rafael Dieste im spanischen La Coruña. Dieses Jahr konnten wieder 20 Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen an der knapp zweiwöchigen Austauschmaßnahme teilnehmen.
Unser diesjähriges Programm sah im Einzelnen wie folgt aus:
20.03.2012 | Flug von Nürnberg nach Santiago de Compostela mit Transfer nach La Coruña |
21.03. 8:30 | Unterricht mit den spanischen Austauschpartnern, Besichtigung der Innenstadt mit Besuch des Picasso-Hauses |
21.03. 17:00 | Rundgang durch die Altstadt von La Coruña |
22.03. | Unterricht, Besuch des Aquariums, Fahrt nach Betanzos |
23.03. | Unterricht,Besichtigung des Fischereihafens,mittags Fahrt nach Santiago de Compostela |
24.+ 25.03. | Wochenende in den Gastfamilien |
26.03. | Unterricht, Besuch des Emilia Pardo Bazán Museums, nachmittags Empfang im Rathaus der Stadt |
27.03. | Ganztagesausflug zu den Rías von Pontevedra und Arousa, Bootsfahrt zu den Muschelzuchtanlagenin O Grove, danach, Cambados und Isla de Arousa |
28.03. | Unterricht, Goya-Ausstellung im Museo de Bellas Artes, anschließend Workshop, Dichterlesung in der Schule |
29.03. | Unterricht, Abreise und Heimflug |
OStRin Eva Schübel-Vogel
Zwei der vielen Ausflüge und Aktivitäten, die die Schüler im Laufe ihres Aufenthaltes in Galicien
erlebten, können Sie im folgenden im Detail nachlesen.
Von 1891 bis 1895 lebte die Familie Pablo Picassos in La Coruña in der Calle Payo Gómez, heute in ein Museum verwandelt, das wir am ersten Tag im Laufe der Stadterkundung besichtigten. Zu sehen sind einige seiner Zeichnungen und Schulhefte sowie erste Porträts und Landschaftsbilder, die der damals 10- bis 15- jährige Pablo, Sohn eines Zeichenlehrers an der Akademie der Schönen
Künste, in der Schule oder im Atelier seines Vaters anfertigte. Beim Besuch seiner damaligen Wohnung ist sehr interessant, eine Wohnung im Originalgrundriss und mit Mobiliar aus jener Zeit zu sehen: die Küche mit dem großen Holzherd und einem aus einem riesigen Granitblock gefertigten Spültisch, der Abtritt in einer Ecke des verglasten Balkons, die winzigen Schlafalkoven Pablos und seiner Eltern. Auch das Zimmer, in dem seine Schwester Conchita starb, ist winzig klein und war wie die anderen nur über den Gang bzw. einen kleinen Lüftungsschacht zu belüften.
Im repräsentativen, für heutige Verhältnisse eher bescheidenen Empfangszimmer hängen erste Porträts Pablos über der mit silbernem Kaffeeservice geschmückten Anrichte. Unser Besuch wurde begleitet und ausführlichst von unserer Praktikantin von der Tourismus-Fachschule begleitet, die uns nicht durch die schwindelerregende Geschwindigkeit ihres Vortrages,
sondern auch verschiedene Anekdoten zum Staunen brachte.
Unser Ganztages ausflug führte uns dieses Jahr fast an die portugiesische Grenze, in den Süden Galiciens. Nach Besuch eines am Fjord gelegenen
Fischerortes mit seiner beeindruckenden Zahl von hórreos begaben wir uns in O
Grove, einem weiteren Zentrum der galizischen Fischkonservenindustrie,
gemeinsam mit einer rüstigen Rentnertruppe an Bord eines Ausflugsbootes, um die Muschelbänke ganz aus der Nähe und mit fachmännischer Anleitung zu erkunden. Anschließend wurden eben jene Früchte der Muschelbänke
frisch zubereitet und in großen Mengen gereicht - sehr zur Freude aller Teilnehmer.